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  • Anton - Das Mäusemusical Anton - Das Mäusemusical
 

2008/2009

Anton – Das Mäusemusical 6 +

von Gertrud und Thomas Pigor
mit Musik von Jan Fritsch


Österreichische Erstaufführung

Stückinfo

Ort: Renaissancetheater, Neubaugasse 36, 1070 Wien
Zeitraum: 02. Dezember 2008 - 26. Januar 2009
Premiere: 04. Dezember 2008
Regie: Markus Felkel

»Anton: Und warum ist jetzt plötzlich Weihnachten?
Franz: Weihnachten ist so eine Art Hausputz. Und dann treffen sich plötzlich alle im Wohnzimmer, schenken sich gegenseitig das ganze unnütze Zeug und sagen ständig Frohes Fest, Frohes Fest, Frohes Fest, und das nennen sie dann Bescherung.
Anton: Komisches Fest, dieses Weihnachten.«

Gertrud und Thomas Pigor. Anton – Das Mäusemusical

Was braucht es mehr im Leben der Mäusebrüder Franz, Willi und Anton als ein altes Sofa zum Unterschlüpfen, eine sorgsame Spinne und das wunderbare Geigenspiel des kleinen Anton? Manchmal auch noch jede Menge an Glück, Zusammenhalt und Verstand! Denn die Idylle trügt.

Oder anders gesagt, nirgends kann das Leben so brutal sein wie in einem Wohnzimmer, weiß Franz, der Älteste. Mausefalle, Staub­sauger und überhaupt: Diese Menschen können das Mäusedasein im Nu in ein wahres Hundeleben verwandeln. Und dann ist guter Rat teuer!

Glücklicherweise steht jedoch Weihnachten vor der Tür, die friedvollste, duftendste und mäuseparadiesischste Zeit im Jahr.

Doch nicht diesmal! Eine Katastrophe reiht sich an die nächste: Zuerst bringen die Menschen die Kekse in Sicherheit, dann stellen sie eine riesige Mausefalle unter dem Sofa auf, völlig unerwartet kreuzt die nervig-anstrengende Mäuse-Tante Lizzy auf und – damit nicht genug – landet plötzlich auch noch der Wunschzettel eines dieser Menschenkinder auf dem Fußboden, worauf in großen Lettern prangt: »Liebes Christkind! Ich wünsche mir nichts sehnlicher als eine Katze!«

Gertrud und Thomas Pigor sowie Komponist Jan Fritsch erzählen frech, flott, keck und humorvoll die Dinge mal aus mäuseartiger Sicht – frei nach dem altbewährten Motto »Einer für alle, alle für einen!«, wenn es darum geht, den Feind zum Freund zu machen und die eigenen Lieben zu schützen.


Aufführungsrechte: THEATERSTÜCKVERLAG, München

Besetzung

Anton Peter Kratochvil
Willi Robert G. Neumayr
Franz Markus Schöttl
Spinne Bettina Reifschneider
Tante Lizzy Josefin Platt
Musikalische Leitung Klaus Erharter
Musiker Sophie Hassfurther, Jakob Kovacic, Robert Pistracher
Regie Markus Felkel
Bühne Andreas Lungenschmid
Kostüme Polly Matthies
Licht Lukas Kaltenbäck
Komposition (szenische Musiken) und Arrangement Klaus Erharter
Choreographie Sabine Bartosch-Ziegler
Dramaturgie Barbara Unger-Wiplinger
Assistenz und Inspizienz Michael Schachermaier
Hospitanz Birgit Lindermayr

Kritiken

Wiener Zeitung – 09.12.2008

Schräg und mitreißend

Ein lautstarkes Bravo für Ausstattung, Musik, Darstellung und Choreografie! Viel Beifall auch für das Stück: Das Theater der Jugend präsentiert im Renaissancetheater »Anton – Das Mäusemuscial« von Gertrud und Thomas Pigor, ein schräges Weihnachtsmärchen, von Markus Felkel mitreißend inszeniert.

Drei Mäusebrüder (Peter Kratochvil, Markus Schöttl, Robert G. Neumayr) leben, ebenso wie die Spinne Agathe (Bettina Reifschneider), gut versteckt in einem Haus. Gefährlich, aber auch schön wird es rund um Weihnachten: Dann sind die Menschen nämlich besonders emsig und putzen jeden Winkel, bringen allerdings auch viele duftende Kekse heim.

Doch eines Tages naht eine Katastrophe: Das Kind der Hausbesitzer wünscht sich zum Fest eine Katze. Das erschreckt sogar die resolute Mäusetante (Josefin Platt).

Wie der kleine Mäuserich Anton durch sein Geigenspiel die Katze besänftigt und damit für echten Weihnachtsfrieden sorgt, das ist nicht nur lehrreich für die kindlichen Zuschauer, es ist auch ein echtes Vergnügen für Alt und Jung.

Wenn sich etwa die riesige Pfote der Katze in den Raum schiebt, um Süßigkeiten zu bringen, dann ist das nur einer von unzähligen Gags. Tolle Einfälle, rasantes Tempo und ein ernster Hintergrund: Das ist Kindertheater vom Feinsten – an dem auch Erwachsene ihre helle Freude haben können.

Lona Chernel


Kronenzeitung – 07.12.2008

Anton schnuppert Plätzchenduft

»Da sind aber mächtig die Mäuse los!« Nein, nicht im Zuschauerraum, sondern auf der Bühne des Renaissancetheaters, wo das Kindermusical »Anton – Das Mäusemuscial« von Gertrud & Tomas Pigor (Stück/Liedertexte) und Jan Fritsch (Musik) mit tosendem Applaus von jungen Theaterfreunden aufgenommen wurde.

Wer kennt die legendären Tierchen wie Mickey Mouse, Jerry, Speedy Gonzales oder Diddl nicht? Nun darf man die Liste noch um einen Namen erweitern: »Anton, das Wunderkind«!

Weihnachten – der Höhepunkt des Mäusejahres! Für Anton, das jüngere von zwei Geschwistern, ist es das erste Mal, dass er Tannen- und Plätzchenduft schnuppert: Die Vorfreude der Mäuse auf den weihnachtlichen Festschmaus wird jedoch getrübt, als eine ätzende Tante und eine Katze im Anmarsch sind.

Vor diesem Hintergrund entfalten Markus Felkel und sein Team eine mitreißende Aufführung. Was seine fünf Solisten (Bettina Reifschneider, Josefin Platt, Peter Kratochvil, Robert G. Neumayr und Markus Schöttl) auf der Bühne singen, stampfen, toben, trällern und herumhuschen, ist von Disziplin und Ernsthaftigkeit geprägt.

Ein Kindermusical, das Kindern viel Freude bereitet. Hingehen, anschauen!

Florian Krenstetter


Kurier – 06.12.2008

Unterm Sofa geht es rund

Bei Hoffmanns unterm Sofa feiern die Mäuse Kirtag: Ab und zu schaffen sie es, sich einen der köstlichen Mandel-Nuss-Taler, die Frau Hoffmann zu Weihnachten bäckt, in ihr Versteck zu rollen. Eine Leckerei, für die sogar die olle Tante Lizzy aus Berlin anreist. Aber heuer ist alles anders: Denn Willy, der dicke Mäusebruder, wird von Frau Hoffmann entdeckt. Und das Hoffmann-Kind bekommt zu Weihnachten ausgerechnet eine Katze. Da trifft es sich vorzüglich, dass Anton, der kleine Mäuserich, auf seiner Geige der Katze gefällige Katzenmusik macht.

Witzig und schwungvoll ist »Anton – Das Mäusemuscial«, das Gertrud und Thomas Pigor geschrieben haben und das nun die Kinder im rappelvollen Renaissancetheater in der Neubaugasse erstmals sehen können. Unter der Regie von Markus Felkel und zur Musik von Jan Fritsch tanzen die Mäuse den jungen Besuchern auf der Nase herum. Besonders köstlich ist Josefin Platt, die für ein fettes Stück Käse jeden ihrer drei Neffen in die Falle lockt. Bewährte Theater-der-Jugend-Qualität.

S. Lintl


Die Presse – 09.12.2008

Theater der Jugend: Das Christkind? Nur Geflügel!

»Anton – Das Mäusemuscial«: Ein vergnüglicher Weihnachtsspaß.

Für Franz, Willi und Anton ist Weihnachten »so eine Art Hausputz«, Kekse sind ihr bevorzugtes Nahrungsmittel, und die Familie Hoffmann, in deren Wohnzimmer die drei hausen, ist ihr schlimmster Feind. Die stören mit dem gefährlichen Staubsauger die Idylle der Mäusebrüder, die sich unter dem schon leicht ramponierten Sofa gemütlich eingerichtet haben. Für »Anton – Das Mäusemuscial« ließ Bühnenbildner Andreas Lungenschmid das riesige Möbel samt hervorquellender Federn und einem Spinnennetz aus Kletterseilen auf die Bühne zimmern, er versetzt das Publikum im Theater der Jugend somit in die Mäuseperspektive – und schon kann der Spaß los gehen!

Bettina Reifschneider ist die stimmlich überzeugende Spinne Agathe, die die Mäusekinder vor Dummheiten warnt und die Truppe bei den flotten Gesangsnummern auf Trab hält. Josefin Platt gibt in breitem Berlinerisch die plötzlich mit viel Rauch und Geschrei aus der Steckdose quellende Tante Lizzy, die Weihnachten als nörgelnde Mitesserin zur gruppendynamischen Herausforderung macht. Anton (Peter Kratochvil), das jüngste Mäusekind, hat zwar seit der Geburt einen Knoten im Schwanz, der aussieht wie ein Violinschlüssel – Geige spielen kann er deshalb aber nicht. Doch die Autoren Gertrud und Thomas Pigor machen ausgerechnet ihn zum Helden ihrer heiteren Geschichte, aus der niemand belehrt, aber jeder gut gelaunt herauskommt.

Mit dem Teesackerl auf Kekspirsch

Weihnachten ist diesmal doppelt gefährlich. Nicht nur, dass die Mäusekinder im Christkind, dem »Geflügel«, auch »ein Raubtier« zu erkennen glauben – weil es wie viele für Mäuse gefährlichen Tiere von oben kommt. Dann wünscht sich das Hoffmann-Kind auch noch eine Katze! Während Willi (Robert G. Neumayr) nur ans Fressen denkt und der sportliche Franz (Markus Schöttl) mit dem Teesackerl als Rucksack die gefährliche Pirsch durch die Krippenfiguren zum Keksteller am Tisch wagt, besänftigt Anton das neue Haustier – ausgerechnet mit seiner grässlichen Katzen-, pardon: Geigenmusik. Ein Weihnachtsmusical muss eben nicht logisch, sondern in Frieden enden. Recht so!

Isabella Wallnöfer


Der Standard – 06.12.2008

Mäusebrüder im Weihnachtsfieber

Die These für Hobbykinderpsychologen lautet: Die größten Kindheitsmomente verstreichen unterm Sofa. Dort herrschen andere Größen-, Licht- und Geräuschverhältnisse, alles wird hier zum Schatz, nur der Staubsauger nicht. Ansonsten ist man unsichtbar für den donnernden Erwachsenenkosmos.

Ein Ambiente, das den musikalischen Mäusebrüdern Franz, Willi und Anton (Markus Schöttl, Robert Neumayr, Peter Kratochvil) geläufig ist: Ihre Welt hat auch riesige Steckdosen, stützt sich auf Holzpfeiler (vom Sofa der Hoffmanns), am Himmel leuchten gebrochene Federn (Bühne: Andreas Lungenschmid). Das Publikum hat sie also sofort ins Herz geschlossen, mitsamt der Spinne Agathe (Bettina Reifschneider). Anton, der Kleinste, muss da erst angelernt werden: Das Leben folgt dem Keks-Zyklus.

Weihnachten ist ein anderes Wort für Zimtsterne. Das große Problem ist aber der Wunschzettel des Hoffmann-Kindes: Aus Katze muss jetzt Kerze werden. Die beiden Autoren Thomas und Gertrud Pigor haben Erzähl- und Wortwitz aus dem Abseits der Kinderbühne mitgebracht, setzen diesen behutsam ein und rhythmisieren so »Anton - Das Mäusemusical« (Musik: Jan Fritsch, Regie: Markus Felkel).

Als Favorit für Erwachsene empfiehlt sich Josefin Platt als aufbrausende, gezierte Tante Lizzy: die emotionale Erpressungsmaschine des Jahres. Klarer Fall von Weihnachtsmärchen.

Georg Petermichl


Rathauskorrespondenz – 05.12.2008

Theater der Jugend: Gelungene Premiere von Mäuse-Musical »Anton«

Eine beschwingte Story, gut gesungene Musikeinlagen, ein die Geschichte gut unterstützendes Bühnenbild, Schauspieler, die das junge Publikum mitzureißen verstehen: »Anton – das Mäusemusical«, in der Regie von Markus Felkel, welches Donnerstag seine Premiere feierte, kann rundum als gelungenes Theaterstück gerade zur Weihnachtszeit empfohlen werden.

Das Bühnenbild (Andreas Lungenschmid) gibt gleichsam die Geschichte vor: Unter einer Couch, deren Spiralfedern herunterhängen und der Spinne (Bettina Reifschneider) Platz für ihre Netze gibt, spielt sich das enge, schattige Wohnzimmer-Leben der drei Mäusebrüder Willi (Robert G. Neumayr), Franz (Markus Schöttl) und Anton (Peter Kratochvil) ab. Letzterer, sein Mauseschwanz ist zu einem Violinschlüsse gebogen, findet seine Geschwisterrolle als zuerst naives, dann vifes Geigentalent mit lebensrettender Bedeutung. Offizielle Adresse der Mäusegeschwister ist wie gesagt das Wohnzimmer der Familie Hofmann, eine »Welt voller Abenteuer«, so die Einschätzung aus der Mikroperspektive der kleinen sympathischen Nager. Das Gefahrenpotential des Mäusereiches ist bipolar angelegt: es sind zuerst der Staubsauger und das Kind der Familie Hofmann, durch einen »Alarmpfiff« durchaus beherrschbare Gefahren, deren Kleinheit durch das Auftauchen einer plötzlichen »Unter dem Christbaum«-Weihnachtskatze erst allen klar wird. Antons auf der Geige fabrizierte Katzenmusik, die die im zweiten Akt aufgetauchte Tante Lizzy (Josefin Platt) aus Berlin in aller Schroffheit als solche klar tituliert, entpuppt sich zuletzt als Glücksmoment in der neuen Wohnzimmer-Lebensgemeinschaft mit besagter Katze.

Dass Mäuse-Geschichten nicht nur als Zeichentrickfiguren funktionieren, beweist »Anton« souverän. Viele kleine witzige Details, ein kluger ökonomischer Umgang mit den Spannungselementen Staubsauger und Katze – letztere erscheint in Form eines Schwanzes, gelber (Notenschlüssel)Augen und einer Pfote, die zuletzt Weihnachtsgebäck im Tausch mit gefidelter »Katzenmusik« bringt, sorgte auch in diesen dramatischen Momenten für hörbare Komik.