Sprungnavigation:
  • Honk! Honk!
 

2007/2008

Honk! 6 +

von Anthony Drewe und George Stiles
Frei nach Hans Christian Andersens »Das hässliche Entlein«,
Deutsch von Stephan Kopf, Zelma und Michael Millard


Österreichische Erstaufführung

Stückinfo

Ort: Renaissancetheater, Neubaugasse 36, 1070 Wien
Zeitraum: 29. Mai 2008 - 26. Juni 2008
Premiere: 03. Juni 2008
Regie: Henry Mason

»Was wir Schönheit nennen, muss uns irgendwie gleichen.«
(John Steinbeck. Jenseits von Eden)

»Jeder Mensch trägt einen Zauber im Gesicht, der irgendeinem gefällt.«
(Friedrich Hebbel)


Wie lauten die berühmten ersten Worte eines frisch geschlüpften Entleins? – Richtig: »Quak!« Wenn allerdings wie im Fall unseres Helden namens Gnomy ein wackeres »Honk!« ertönt, dann ist für alle anderen kräftig etwas schief gelaufen, und der Spott des ganzen Bauernhofs ist ihm sicher. Dass sich Geschwister über einen lustig machen, kennt bald einer, aber wenn sich selbst der Vater mit Grauen von seinem Sohnemann abwendet, dann ist das schon mehr als zermürbend. Gnomy, das angeblich hässlichste Entlein, das je auf einer Farm gesehen wurde, lässt sich allerdings durch sein »Anders-Sein« nicht beirren.

Vielmehr unternimmt er eine aufregende Reise zu seinem wahren Ich und kämpft wacker gegen die Listen eines Katers, der weniger aus barmherzigen als viel mehr aus feinschmeckerischen Gründen Interesse an dem kleinen Helden zeigt. Wie es Gnomy trotz all dieser Widrigkeiten dennoch gelingt, im Triumphzug auf die Farm zurückzukehren, davon erzählt diese zärtliche Geschichte über die Stärken des Individuums.

Basierend auf Hans Christian Andersens Märchen vom hässlichen Entlein feiert die Musical-Komödie von Anthony Drewe (Text) und George Stiles (Musik) weltweit Erfolge und wurde in London mit dem begehrten Sir Lawrence Olivier Award ausgezeichnet, um nun ihre Österreichische Erstaufführung auf der Bühne des Renaissancetheaters zu erfahren.


Aufführungsrechte: Bühnen- und Musikalienverlag Josef Weinberger, Wien

Besetzung

Gnomy, das hässliche Entlein Martin Niedermair
Ida / Stimme der alten Frau Tania Golden
Kater / Fisch Roman Straka
Erwin Erpel / Graufuß, Graugans / Stimme des Bauern / Frosch Reinhold G. Moritz
Grazia, Mandarinente / Pünktchen, Graugans / Stummel, Henne / Mutter Schwan / Fisch / Frosch Susanne Altschul
Moni Moorhuhn / Rotfuß, Graugans / Prinzesschen, Katze / Fisch / Frosch Bettina Reifschneider
Truthahn / Flocke, Graugans / Vater Schwan / Krötenfrosch / Fisch Robert G. Neumayr
Henriette Huhn / Sissi, junger Schwan / Ringel, Graugans / Fisch / Frosch Sigrid Spörk
Flausch, Entlein / Aufnahmeleiterin / Fisch / Frosch Melanie Bayer
Schnäbelchen, Entlein / Elsbeth Elster / Frosch Sabine Bina
Watschel, Entlein / Kameramann / Frosch Jürgen Kapaun
Daune, Entlein / Dietmar Dohle / Frosch Peter Kratochvil
Musiker Gerald Schuller, Sophie Hassfurther, Andreas Siman, Robert Pistracher
Korrepetitor Hannes Drobetz
Regie Henry Mason
Choreographie Alonso Barros
Musikalische Leitung Gerald Schuller
Bühne Judith Leikauf, Karl Fehringer
Kostüme Jan Hax Halama
Dramaturgie Marlene Schneider
Teilassistenz Clemens Pötsch
Assistenz und Inspizienz Eva Maria Gsöllpointner
Hospitanz Barbara Hamp

Kritiken

Kronenzeitung – 07.06.2008

Mit »HONK«, einem mitreißenden Kindermusical über das hässliche junge Entlein, gibt das Theater der Jugend im Renaissancetheater einen starken Abgang vor der verdienten Sommerpause! Von wegen Köpfchen unterm Wasser: Wenn da über zwei Stunden mit bunter Lebenslust nach Brodway-Art schon den Kleinsten, selbstbewusst anders zu sein, vermittelt wird, dann kann man das Stück in unserer uniformen, schönen neuen Welt schon allein aus pädagogischen Gründen allen wärmstens empfehlen. Aber in dem Musical von Anthony Drewe (Buch & Text) und George Stile (Musik), das auf Hans Christian Andersens Märchen beruht, stimmt einfach alles.

Stimmlich harmonisieren und überzeugen alle: Das hässliche Entlein (Martin Niedermair) ist herzerfrischend anders, Tanja Golden berührt als Gluckenmama, die auch ihr Kuckuckskind, im Gegensatz zu dem komischen Punk-Erpel Sugardaddy (Reinhold Moritz) und seinen frechen Fratzen, von Anfang an bedingungslos liebt. Alleingelassen, muss das Entlein seine innere Schönheit erst selber entdecken, um am Ende alle zu überzeugen. Unterstützt wird es dabei u. a. von entzückender Musik (Leitung: Gerald Schuller), einer abenteuerlichen Wildgänseformation mit originellem Bügelbrettflugzeug (Bühne: Judith Leikauf und Karl Fehringer) und dem guten Geist/Prinz in Froschgestalt (Robert G. Neumayr), der mit ungebrochenem Optimismus in einer großartigen Choreographie (Alonso Barros, Kostüme: Jan Hax Halama) überzeugend ermuntert, immer auf der sonnigen Seite des Lebens zu watscheln, obwohl kaum wer einen Frosch küssen will.

Das innerlich und äußerlich gewandelte Entlein findet so Gleichgesinnte, verliebt sich und kehrt doch zurück. Bei so viel innerer Strahlkraft muss sich dann sogar der listige Kater (Roman Straka) mit den längsten Krallen der Welt beugen und seinen triebgesteuerten Broterwerb kündigen. Die kleine Welt am Teich endet im bunten, toleranten, fröhlichen Nebeneinander. Katzen sind out, die Enten sind los! Empfehlung für alle Kinder von 6 bis 99. (Anmerkung: Das Stück funktioniert sogar schon bei den Kleinen ab 3 Jahren.)

Rüdiger Rausch


Wiener Zeitung – 05.06.2008

Zauber der Vielfalt

Als Kind haben alle das Märchen vom hässlichen Entlein gehört – von jenem Vogel, der anders aussah als die vermeintlichen Geschwister und sich schließlich zum schönen Schwan entwickelte. Und die Moral von der Geschicht': Dass es weniger Bedrohung als Bereicherung bedeutet, wenn jemand anders ist.

Im Renaissancetheater kam nun im Rahmen des Theaters der Jugend »Honk!« von Anthony Drewe und George Stiles zur österreichischen Erstaufführung – ein preisgekröntes Musical nach Hans Christian Andersens berühmtem Märchen.

Regisseur Henry Mason bietet in Zusammenarbeit mit dem musikalischen Leiter Gerald Schuller, den Ausstattern Judith Leikauf, Karl Fehringer, Jan Hax Halama und dem Choreografen Alonso Barros eine hinreißende Aufführung.

In einem Furioso präsentiert das zwölfköpfige Darstellerteam, allen voran Martin Niedermair als Schwan und Tania Golden als fürsorgliche Entenmutter, die berührende Geschichte, die zum Nachdenken anregen sollte.

Lona Chernel