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  • Die Verwirrungen des Zöglings Törleß Die Verwirrungen des Zöglings Törleß
 

Spielplan 2025/2026

Die Verwirrungen des Zöglings Törleß 13 +

nach Robert Musil von Thomas Birkmeir

Stückinfo

Ort: Theater im Zentrum, 1010 Wien, Liliengasse 3
Zeitraum: 10. Januar 2026 - 20. März 2026
Premiere: 13. Januar 2026
Regie: Thomas Birkmeir

»Sobald wir etwas aussprechen, entwerten wir es seltsam. Wir glauben in die Tiefe der Abgründe hinabgetaucht zu sein, und wenn wir wieder an die Oberfläche kommen, gleicht der Wassertropfen an unseren bleichen Fingerspitzen nicht mehr dem Meere, dem er entstammt.«

Robert Musil nach Maurice Maeterlinck

Im strengen Eliteinternat wird der junge Törleß Zeuge und Mittäter, als seine Klassenkameraden Basini nach einem Diebstahl nicht etwa anzeigen, sondern ihn zum Spielball ihrer grausamsten Machtfantasien machen. Törleß ist von diesem Verhalten gleichermaßen abgestoßen wie fasziniert: Die Demütigung Basinis übt auf ihn einen seltsamen, bisher unbekannten Reiz aus. Doch er ist (noch) nicht in der Lage, diese Faszination als das zu erkennen, was sie ist – ein Sog der Macht.
Statt aktiv einzugreifen, bleibt Törleß Beobachter, fast gleichgültig gegenüber dem, was geschieht und spiegelt so die innere Zerrissenheit zwischen Rationalität und Emotionalität, zwischen Intellekt und mystischer Welterfahrung.
Immer wieder sucht er das Gespräch mit Basini, will wissen, wie dieser sich fühlt, während er die Dinge mit sich geschehen lässt – was Basinis Verzweiflung nur noch verstärkt. Allmählich wird deutlich, dass Törleß weniger die anderen beobachtet als vielmehr sich selbst: Er ringt darum zu begreifen, was in ihm vorgeht, während er Zeuge der Qualen eines anderen wird. Gefangen zwischen Faszination und Abscheu, gerät Törleß immer tiefer in ein Netz aus Demütigung, Gewalt und psychologischen Abgründen – und beginnt, an den Grenzen von Moral, Identität und Macht zu zweifeln.
Musils 1906 erschienener Roman ist eine zeitlose Studie über das Erwachsenwerden, über die dunklen Seiten der menschlichen Natur und die Entstehung autoritärer Strukturen. Das Werk zeigt eindringlich, wie aktuell Fragen nach Verantwortung, Mitläufertum und Zivilcourage auch heute sind. Und es stellt nicht zuletzt die große Frage nach Gut und Böse – und danach, wozu ein Mensch fähig ist.
Ein intensives Theatererlebnis, das verstört, berührt, zum Nachdenken anregt und dazu einlädt, sich mit Fragen von Moral, Verantwortung und der dunklen Seite menschlicher Natur auseinanderzusetzen.

Aufführungsrechte: Theater der Jugend, Wien

Besetzung

Regie Thomas Birkmeir
Dramaturgie Gerald Maria Bauer

Bilder

Bild-Ausschnitt aus der Produktion