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  • Mythos: Ragnarök Mythos: Ragnarök
 

Spielplan 2024/2025

Mythos: Ragnarök 13 +

von Ed Gamester
nach Sagen der nordischen Mythologie
in englischer Sprache mit deutschen Übertiteln

Stückinfo

Ort: Renaissancetheater, Neubaugasse 36, 1070 Wien
Zeitraum: 26. März 2025 - 28. April 2025
Premiere: 28. März 2025
Dauer: 02:00
Regie: Ed Gamester

»Originell, meisterhaft und ein sehenswertes Phänomen«

ReviewsHub

Präsentiert von Theater der Jugend, The Mythological Theatre Ltd. und Georg Hartmann

Die Mythen der Wikinger strotzen vor Machtkämpfen zwischen Generationen, Geschwisterrivalitäten und der Notwendigkeit, sich mit dem einen oder anderen Monster auseinanderzusetzen. Diese fantastische Welt wackeliger Bündnisse und plötzlicher Intrigen bietet die unerwartete Struktur für 90 Minuten mythologisches Geschichtenerzählen in Form einer Reihe von Ringkämpfen. Von der Erschaffung der neun Reiche bis zum Tag der Abrechnung in Ragnarök, sitzt das Publikum direkt am Boxring des Götterkampfes, wenn Odin und Loki sich gegen die Riesen verbünden, nur um einander im Anschluss feindlich gegenüberzutreten, als sich die Allianzen unweigerlich verschieben.
Diese meisterhafte Mischung aus Erzählung, Theater und Bühnenkampf, die vom »Telegraph« zu einer der besten Theatershows und von »Playbill« zu den Picks of Edinburgh Fringe 2023 gekürt wurde, begleitet ODIN, THOR und LOKI sowie die anderen nordischen Gottheiten bei ihrem Kampf um den Aufbau einer neuen Welt inmitten von Urzeitriesen, rivalisierenden Clans und ihren eigenen konkurrierenden Ambitionen.

Wikingermythologie, dargeboten von professionellen Wrestler*innen! Diese international tourende Sensation erweckt all die Komik, das Chaos und die Kämpfe der alten Geschichten in dem zum Leben, was »Theatre Matters« als »eine Tour de Force des physischen und dramatischen Theaters« bezeichnet. Erleben Sie die Protagonist*innen des nordischen Pantheons, wie Sie sie noch nie gesehen haben – und wohl auch nie wieder sehen werden: überraschend, unerwartet und ein kleines bisschen verrückt.


Aufführungsrechte: The Mythological Theatre Ltd.

Besetzung

Odin Howard Drake
Loki Ed Gamester
Surtr / Jormungandr Sam Gardiner
Gullveig Louise Young
Baldr Beau Charles
Freyja Heidi Katrina
Thor James Dunn
Borr / Fenrir Jordan Elliot Boulton / Fin McCarthy / Andy Rigby
Fate Melanie Watson
Hel Stacey Coad
Regie Ed Gamester
Digitales Bühnenbild Nina Vidra
Kostümbild Melanie Watson
Licht Dan Phillips
Produzenten Ed Gamester, Georg Hartmann
Produktionsleitung Georg Hartmann
Dramaturgie Gerald Maria Bauer
Übersetzung Sebastian von Lagiewski
Inspizienz Viktoria Klampfl

Kritiken

Online Merker – 29.03.2025

Die Wikinger-Wrestling-Show

Die Überlieferung erzählt uns, dass die Wikinger gnadenlose und lebensgefährliche Kämpfer waren. Aber waren sie auch Wrestler? Nun, Ed Gamster ist zwar ein Theatermann, aber gleichzeitig Stuntman und professioneller Wrestler, und ihm schien die brutale Kunst der totalen Körperlichkeit die harte nordische Götterwelt am ehesten widerzuspiegeln – zumal, wenn man das Projekt mit einem hohen Grad an Humor angeht.

„Mythos: Ragnarök“ ist eine Show, mit der er in ganz England erfolgreich herumreiste.  Theater der Jugend-Direktor   Thomas Birkmeir  sah die Produktion beim Edinburgh Festival und hat sie nach Wien geholt. Wobei man hier dem Publikum erstmals einen Abend in englischer Sprache (allerdings mit deutschen Übertiteln) bietet. Der krude Mix der Show besteht aus nordischer Göttergeschichte, wobei die bekanntesten Figuren auftauchen, aus magischen Szenen mit viel Rauch, Lichtspielen, dröhnender Musik – und aus überbordenden Wrestling-Szenen, wo die „Darsteller“, alle überzeugende Profils in der Kunst des Ringens,des  den Gegner Hin- und Herschleuderns und krachend auf den Boden Dreschens… Das ist geradezu erschreckend karacho-realistisch, wird aber mit so leichter Hand, mit so viel Humor exekutiert, dass sich Unterhaltung nie wirklich in Entsetzen übersetzt. Das Publikum führte sich innerhalb kürzester Zeit auf, als sei man am Heumarkt, und johlte und bejubelte die kunstvoll choreographierte  Prügelei – je schlimmer, desto lieber.
Und die Geschichte? Nun Ragnarök bedeutet ja bekanntlich Götterdämmerung, und wer Richard Wagners „Ring“ kennt, findet dort Odin als Wotan, Loki als Loge, Thor als Donner usw. Besonders klar wird die brachiale Götter-Familiengeschichte auf der Bühne  nicht, aber man ist ja in keinem Uni-Seminar, sondern im Theater.

Ed Gamester, der als Autor und Regisseur für das Werk verantwortlich ist, hat sich auch noch den Loki auf den Leib geschrieben und kann es fast mit dem genialen Tom Hiddleston in den „Thor“-Filmen aufnehmen, Interaktiv plaudert er mit dem Publikum, das stets zum Mitklatschen und Jubeln bereit ist, rast durch den Zuschauerraum., intrigiert sich durch die Handlung und treibt den zweistündigen Abend gnadenlos an.
Rund um ihn ein Ensemble köstlicher Typen und professioneller Wrestler, die immer nur Rufe des Staunens und  Schauderns evozieren, wobei sich die Damen absolut gleichwertig und furchtlos ins Geschehen werfen.  Nein, das muss schon gesagt werden – für zart besaitete Gemüter ist diese Götterschlacht, die wirklich eine ist, nichts. Aber Kinder (und auch viele Erwachsene…) lieben so etwas.

Renate Wagner


Der Standard – 02.04.2025

Wrestling-Theater erzählt "Mythos: Ragnarök" im Theater der Jugend neu

Das britische The Mythological Theatre pumpt mit seiner sportlichen Show Wikinger-Flair und schwere Töne ins Wiener Renaissancetheater

Die britische Theatergruppe The Mythological Theatre besteht aus professionellen Wrestlern und Wrestlerinnen. Der kunstvolle Schaukampf ist deren bevorzugte Ausdrucksform. Ideales Thema: der Weltuntergang. Beziehungsweise der als Ragnarök aus der nordischen Mythologie bekannte Endzeitkampf der Götter mit den Riesen. Deshalb wird im Theater der Jugend Wien, wo die Show Mythos: Ragnarök derzeit zu sehen ist, auch viel Muskelspiel in Szene gesetzt. Wrestlerkörper kracht auf Wrestlerkörper – diese Aussicht ließ die Väterdichte im Publikum des Renaissancetheaters spürbar ansteigen.

Und enttäuscht werden diese Fans nicht. Auf dem hallverstärkten Kampfpodest spielt es sich ab. Theaterleiter Ed Gamester hat Elemente aus der Ragnarök neu adaptiert – und fädelt in seiner Zweistundenversion die Rivalität zwischen den Welten (Erde, Feuer etc.) und deren Gezeter in knackigen Kämpfen zwischen den Dialogpassagen auf. Es geht patrilinear zu: Zunächst reißt Hauptgott Odin die Zügel an sich, unterwirft den etwas tollpatschigen Sympathieträger Loki als Getreuen. Das Ziel der Männer ist nicht gerade bescheiden: eine neue Welt gründen.

"Valhalla Rising"

Dann kommen noch Lokis Schwester Gullveig und deren Kinder Baldr und Freyja dazu, und natürlich Thor, Odins Sohn, der hier mit seinem Riesenhammer das Los eines herkulischen Dummkopfs gezogen hat. Auch wenn die Inszenierung den männlichen Kampfkult punktuell ironisiert, so zelebriert sie ihn dennoch durchgehend.

Die Show verströmt Game of Thrones-Flair und lässt sich und das Publikum von martialischer Metal-Musik antreiben – darunter Titel wie Valhalla Rising der Nordic-Ritual-Folk-Band Nytt Land. Dafür spielt das Renaissancetheater alle Stückerln, von Dolby Surround bis hin zur Dreh- und Unterbühne. Und weil die Compagnie ohne staatliche Fördergelder auskommen muss, gibt es im Anschluss auch reich gedeckte Merchandise-Tische. Für Publikum ab 13 Jahren. 

Margarete Affenzeller


KIJUKU - Kinder, Jugend, Kultur und mehr – 01.04.2025

Wenn die Bühne zum Schauspiel-Kampfring wird

Wrestling-Crew goes Schauspiel: Gastspiel im großen Haus des Theaters der Jugend vom Mythological Theatre mit „Mythos Ragnarök“.

Das Gastspiel-Team verwandelt die Bühne in einen offenen Ring ohne Seil-Geviert oder Käfig. Das Schauspiel: ein showmäßig choreografierter, akrobatisch-athletischer Ringkampf mit Geschichte – diese über weite Strecken eher nur angedeutet und Subtext, dazwischen immer wieder doch auch vordergründiger. Der nordische Götterkampf „Mythos Ragnarök“ wird seit Kurzem – bis fast Ende April – im großen Haus des Theaters der Jugend, dem Renaissancetheater in der Wiener Neubaugasse, von Wrestler:innen gefightet und gespielt.

Wiener hat Wrestling-Tradition

Und führte schon bei der Medien-Premiere zu heftigen Publikumsreaktionen. Szenen-Applaus, manches Mal nur knapp unter der Schwelle zum Anheben von Gejohle wie bei den (Schau-)Kämpfen, wie sie weltweit, in Wien heute in der Stadthalle, im vorigen Jahrhundert (bis 1997) noch immer legendär weitererzählt, auf dem Heumarkt (wo im Winter Eislaufen stattfindet) über die „Bühne“ gehen bzw. gegangen sind. Fast noch legendärer als die Schaukämpfe und Charaktere, die Berühmtheit erlangt hatten, die entfesselten Publikumsreaktionen.

Bekannte Figuren aus der Sagenwelt

Odin, Thor, Loki, Freya, Hel – das bekannteste Personal aus der Sagenwelt der nordischen Gött:innen -, Feuer- und Eisriesen und dazu noch einige, die Eingeweihten geläufig, für alle anderen neu sind. Sowie der große Graben zwischen extrem heiß und frostig kalt, Gut gegen Böse ausgehend von einem Irgendwo zwischen „middle of no-where und everything every-where“ wird zu einem dramatischen Ringen auf Biegen und Brechen – zumindest klingen viele der Schulter- und anderen Würfe auf der gefederten Kampffläche so. Und doch immer wieder auch mit augenzwinkernden Show-Effekten.
(...)
Aber jedenfalls: Symbolischer Hut ab vor der (schau-)spielerischen Leistung, die sprichwörtlichen sagen-haften Kampf in einen durchgängig extrem körperbetonten übersetzt.

Ausgangspunkt: Wrestling

Wobei: Der Weg war hier umgekehrt. Die Truppe – das sind echte Wrestler:innen. Einzig Ed Gamester hat „einen Background am Theater“, wie er nach der umjubelten Premiere Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… anvertraute. „Vor fünf Jahren haben wir als Gruppe das Angebot bekommen, so einen Bühnen-Show zu entwickeln. In einem Tag hab ich das Script verfasst. Dann hat es viel Überzeugungsarbeit gekostet, das Team dazu zu bringen. Da gab’s die große Angst, wie wird das sein, wenn nicht gejohlt wird, wenn wir kämpfen.“

Melanie Watson, die gemeinsam mit Gamester die Crew leitet, in dieser Show als Fate kämpft und spielt, hat „vorher Büro- und Verwaltungsarbeit gemacht; in knapp zwei Wochen hab ich dann die ganzen Kostüme für Mythos Ragnarök designt und geschneidert. Und das ist eine spezielle Herausforderung. Die Gewänder müssen nicht nur passend ausschauen und gut sitzen, sondern ziemlich viel aushalten.“

Welt-Tour

London, das Edinburgh Fringe Festival, Australien, Kanada, Niederlande, nun Wien, Istanbul hat angefragt, bei der Premiere war ein Gast aus Frankreich im Publikum, der die Show erleben wollte, um sie gegebenenfalls nach Paris zu holen…

Komplett-Gastspiel

Mit Ausnahme der Übersetzung vom Englischen ins Deutsche – dies als Übertitel zur in Originalsprache gespielten Aufführung sowie Dramaturgie und Inspizienz, die vom Theater der Jugend kommen, liegt alles bei „Mythos Ragnarök“ (...) beim Mythological Theatre, das die darstellenden Kämpferinnen bzw. kämpfenden Darsteller:innen stellt.

Frauen ebenbürtig

Der Master of Ceremonies, Ed Gamester agiert selber in der Roll von Loki. Louise Young gibt eine umwerfende Gullveig, die ihre Kämpfe dominiert. Und dennoch verlieren muss, weil es der Mythos so vorsieht. Des Weiteren beweist Heidi Katrina als Freyja, dass in der doch eher männlich dominierten, kampfbetonten Wrestling-Szene jene Frauen, die an den Start gehen, um nichts nachstehen. Wie die beiden genannten sowie Melanie Watson als Fate und Staecey Coad, die als getötete Hel aus der Unterwelt wieder in Kämpfe einsteigt sind sie im akrobatisch-athletischen körperbetonten Schauspiel ihren Kollegen Howard Drake (Odin), James Dunn (Thor), Sam Gardiner (Surtr und Jormungandr), Beau Charles (Baldr), Fin McCarthy (Borr bzw. Fenrir) ebenbürtig. Wenngleich die alte Sagen-Story letztlich einige der Männer siegen lässt.

Hintergründe abseits der Story

Im ausführlichen, bunt bebilderten, zweisprachigen Programmheft, in dem die mythologischen Hintergründe der einzelnen Figuren erläutert sind, erklärt Ed Gamester die Beweggründe für die Show ausführlich: „Das Erzählen von Geschichten als gemeinsame menschliche Erfahrung zu kultivieren und zu erleben“ einerseits. Und andererseits: „Professionelles Wrestling in einen neuen Kontext zu stellen und dadurch dem Publikum zu zeigen, was für eine phänomenale Performance-Kunst es ist. Wrestling ist eine grob missverstandene und nicht gewürdigte Form der Kunst, die als „unecht“ angesehen wird, während Stunts, Bühnenkampf und Schauspielerei „echt“ sind.“

Selfies und Merchandising

Wie bei Pop-, Rock- und anderen Konzerten sowie eben Wrestlings-Events, stellen sich die Akteur:innen nach der Vorstellung dem Publikum für Selfies zur Verfügung und verkaufen am Merchandising-Stand einschlägige Schmuckstücke (...).

Heinz Wagner


Materialien

Unsere theaterpädagogischen Materialien zu »Mythos: Ragnarök« bieten Ihnen Informationen, Fragebögen, Spiele und Szenenvorschläge! So können Sie die besuchte Aufführung mit Ihrem Kind oder Ihrer Klasse auf fantasievolle Weise vor- und nachbereiten.

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Bei eventuellen Fragen und für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an [YjY0dGFnOmthdGphLnNlZ2VsYmFjaGVyQHRkai5hdA==]

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Termine

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