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Konrad oder Das Kind aus der Konservenbüchse 6 +

von Christine Nöstlinger
in einer Fassung von Britta Kampert und Yüksel Yolcu

Stückinfo

Ort: Renaissancetheater, Neubaugasse 36, 1070 Wien
Zeitraum: 23. Mai 2023 - 24. Juni 2023
Premiere: 25. Mai 2023
Dauer: 02:05 inkl. Pause
Regie: Yüksel Yolcu

»Mit einem Kind, das nie Quatsch macht, soll man schleunigst zum Psychologen gehen.«

Christine Nöstlinger

Ein Musterknabe: blitzgescheit, kennt keine Schimpfwörter und macht zum Leidwesen seiner Mitschüler*innen ausgerechnet immer das, was seine Lehrerin von ihm verlangt. – Das ist Konrad. Darüber hinaus ist Konrad ein pflegeleichtes Qualitätsprodukt, das – steril verpackt und portofrei geliefert – plötzlich vor der Haustür der unkonventionellen Berti Bartolotti landet, deren größte Leidenschaft darin besteht, blindwütig allerlei Unnützes aus Versandhauskatalogen zu bestellen.
Doch was macht eine außergewöhnliche, alleinstehende Frau in den besten Jahren mit dem Hang zu auffälligem Make-up, die mit Kindern bisher nichts am Hut hatte, plötzlich mit einem Jungen, der noch dazu so artig geraten ist, dass es der Dame manchmal fast vor ihm graust?
Wirklich kompliziert wird die Sache, als die Herstellerfirma ihren Lieferirrtum erkennt und Konrad zurückverlangt. Denn mittlerweile hat sich die etwas chaotische Berti schon richtig an Konrad gewöhnt; ja, ihn sogar regelrecht lieb gewonnen. Zum Glück gibt es da noch Kitti, ein aufgewecktes Nachbarsmädchen, das mit Witz und Intelligenz die Rückholaktion zu hintertreiben versucht. Und auch in Berti Bartolotti ist das Muttertier erwacht: Konrad muss bleiben, den schnappt ihr so schnell niemand mehr weg, soviel steht fest. Er hat jedoch noch einiges zu lernen, wenn er als ganz normaler Junge durchgehen soll. Ein Plan muss her, um Konrad in ein echtes Kind von heute zu verwandeln: Ab jetzt heißt es für ihn, die Schulbank des Lebens drücken: Zanken, Lügen und Schimpfen steht auf dem Stundenplan.
Mit liebevollem Augenzwinkern beschreibt Christine Nöstlinger, die Grande Dame der österreichischen Kinderliteratur, die Schwächen der Erwachsenenwelt und entwirft so eine neue Lebensphilosophie für Kinder, von der sich auch die älteren Semester eine Scheibe abschneiden können.


Aufführungsrechte: Verlag für Kindertheater Weitendorf GmbH

Besetzung

Konrad Stefan Rosenthal
Kitti Shirina Granmayeh
Frau Bartolotti Ursula Anna Baumgartner
Herr Egon Valentin Späth
Paketbote / Hellblauer Mann / Florian / Fabrikbesitzer Jakob Egger
Hellblaue Frau / Frau Rusika / Schuldirektorin / Michi / Die richtige Konradbestellerin / Figur 1 im Fernseher Lilian Jane Gartner
Hellblauer Mann / Anton / Figur 2 im Fernseher Erik Bartoš
Regie Yüksel Yolcu
Ausstattung Ulv Jakobsen
Licht Barbara Zukal
Dramaturgie Sebastian von Lagiewski
Assistenz und Inspizienz Simone Tomas
Hospitanz Natalie Ogris

Kritiken

Wiener Zeitung – 27.05.2023

Lasst Kinder einfach Kinder sein!

Ein Nöstlinger-Klassiker im Theater der Jugend.

Christine, schau obe! 1975, lange vor der ersten In-Vitro-Fertilisation in einer österreichischen Kinderwunschklinik, hat die vor fünf Jahren verstorbene Christine Nöstlinger eines ihrer zwar nicht berühmtesten, aber eindringlichsten Bücher veröffentlicht: "Konrad oder Das Kind aus der Konservenbüchse". Knapp fünf Jahrzehnte später bringt nun Regisseur Yüksel Yolcu die Geschichte auf die Bühne des Theaters der Jugend (ab 6 Jahren). Und so berührend und entlarvend wie das Buch ist auch seine Inszenierung.

Stefan Rosenthal ist ein hinreißender Instant-Musterknabe: strebsam, duldsam, gehorsam und dabei hochintelligent - der Traum aller Eltern und somit auch des biederen Apothekers Egon (Valentin Späth). Und der Alptraum seiner Fehlzustellungsmama Berti Bartolotti (Ursula Anna Baumgartner) und seiner bald besten Freundin Kitti (Shirina Granmayeh), die ihn sofort ins Herz schließt und in der Schule verteidigt. Der ganze Witz von Nöstlingers Erzählung, die auch ein Appell ist, Kinder einfach Kinder sein zu lassen - also auch einmal wild und schlimm - und auf sie einzugehen, kommt hier auf der Bühne voll zur Geltung.

Die Figuren sind genauso überzeichnet wie im Buch - und haben denselben Unterhaltungswert. Vor allem ab dem Zeitpunkt, wo Berti und Egon nicht mehr untereinander um den unverhofften Sohn streiten, sondern gemeinsam mit Kitti um ihn kämpfen müssen. Neben vielen Sachen zum Lachen gibt es auch einige Dinge zum Nachdenken. Das Theater der Jugend bürgt für Qualität - auch dann, wenn sie wie hier aus der Konserve kommt.

Mathias Ziegler


Kronen Zeitung – 25.05.2023

Brav oder nicht brav? Das ist hier die Frage!

Premiere von Nöstlingers Kinderbuchklassiker "Konrad oder Das Kind aus der Konservenbüchse" im Renaissancetheater

Basierend auf Christine Nöstlingers Erfolgs-Kinderbuch "Konrad oder Das Kind aus der Konservenbüchse" aus dem Jahr 1975 haben Britta Kampert und Yüksel Yolcu ein witziges und turbulentes Theaterstück für Kinder ab sechs Jahren kreiert. "Konrad oder Das Kind aus der Konservenbüchse" erzählt von einem Buben, der in eine ungewöhnliche Familie gerät und dort lernen muss, wie man ungehorsam ist: Konrad muss nicht zum Brav-, sondern zum Unangepasstsein erzogen werden, denn Bravsein in einer braven Welt ist einfach. Im Haus der unkonventionellen Frau Bartolotti lernt Konrad, eigenständig zu sein und sich nicht immer an den Meinungen anderer zu orientieren. Zu einer solchen Selbstbestimmtheit anzuregen war für Nöstlinger zentral, denn wie sie in einem anderen Kontext einmal sagte: "Wer nichts weiß, muss alles glauben." Gerade heute, wo das Lügen im großen Stil Hochkonjunktur hat, liefert die Autorin damit eine für junge Theaterbesucher sehr willkommene Botschaft, der die Inszenierung von Yüksel Yolcu transparent, aber nicht aufgesetzt nachgeht. Maßgeblich am Erfolg sind die sieben hervorragenden Schauspieler (Stefan Rosenthal, Shirina Granmayeh, Ursula Anna Baumgartner, Valentin Späth, Jakob Egger, Lilian Jane Gärtner, Erik Bartos) beteiligt, die mit Spielfreude und Prägnanz in ihrem Spiel dabei sind

Florian Krenstetter


News / APA – 26.05.2023

Nöstlingers "Konrad" als Theater-Anleitung zur Ungezogenheit

Konrad kennt keine Schimpfwörter und kann keine Streiche spielen - warum sich das ändern muss, lässt sich an einem flott gestalteten Abend im Rahmen des Theaters der Jugend mitverfolgen. Im Wiener Renaissancetheater gerät Christine Nöstlingers "Konrad oder Das Kind aus der Konservenbüchse" zu einem lauten Plädoyer für die Unangepasstheit. Das tut allzu braven Kindern und Jugendlichen ebenso gut wie Erwachsenen und erntete bei der Premiere am Donnerstag kräftigen Applaus.

Ein grantiger Postler hievt ein 40-Kilo-Paket in die Wohnung der quirlig-chaotischen Frau Berti Bartolotti. "Das Schicksal läutete an der Tür" - liefert der Bote doch ein "Instant-Kind" in einer Konservenbüchse bei der notorischen Produktbestellerin ab, die sich an diese potenziell lebensverändernde Order jedoch gar nicht erinnern kann. Ist der siebenjährige Bub erst einmal mit Nährlösung besprüht, entpuppt er sich im Gegensatz zu Bertis Apartment als erstaunlich aufgeräumt.

Sogleich findet nicht nur (...) die Nachbarstochter Kitty (Shirina Granmayeh) Gefallen an dem Buben. Auch Bertis Teilzeitpartner, der konservativ-steife Apotheker Egon (Valentin Späth), drängt forsch in die Rolle des Vaters des angepassten, wohlerzogenen und überdies gescheiten Buben. Verkörpert wird Konrad von Stefan Rosenthal, der zu Beginn oftmals zu betonen hat, wie man ihm in der Fabrik, in der er kreiert wurde, beigebracht hat, wie sich ein Siebenjähriger zu verhalten hat. (...) 

(...) Ursula Anna Baumgartner als Frau Bartolotti (...): Vor allem durch sie strömt der Schmäh der 2018 verstorbenen Übermutter der deutschsprachigen Kinder- und Jugendliteratur, Christine Nöstlinger. Deren "Konrad oder Das Kind aus der Konservenbüchse" ist im Jahr 1975 in Buchform erschienen. Die stets unangepasste Autorin findet man auf einem kleinen Bild an der Wohnzimmerwand von Berti ebenso, wie etwa Elfriede Jelinek oder die junge Nina Hagen. Berti Bartolotti darf in der Fassung von Britta Kampert und Yüksel Yolcu - der auch für die Regie verantwortlich zeichnet - reichlich impulsiv, unorthodox und freizügig mit Schimpfworten agieren. Das gefällt freilich nicht nur den jüngeren Besuchern der ab sechs Jahren empfohlenen Produktion. Letztlich gerät das Stück zu einer Art Instant-Familienaufstellung, in der die zusammengewürfelte Truppe in Kurzzeit mehr oder weniger alle Wachstumsschmerzen durchläuft, für das ein Familiensystem sonst viele Jahre Zeit hat. Das geschieht in der mit Pause rund zweistündigen Aufführung mit viel Geschrei und Witz. Der Gezerre um den liebenswerten Konrad, in den jeder seine Weltsicht hineinprojiziert, findet erst ein Ende, als der Entzug des Buben durch die Erzeugerfirma droht.

(...) Granmayeh als Kitty schreitet zur Tat und hilft dem braven Konrad beim Entwickeln seiner Ecken und Kanten. Dass diese jedem Kind gut tun, ist ein wiederkehrendes Thema in Nöstlingers Werk. Dass sich davon auch ältere Kinder und vor allem Erwachsene viel abschneiden können, wird auch auf der von Ulv Jakobsen ausgestatteten Bühne im Renaissancetheater deutlich spürbar.
(S E R V I C E - "Konrad oder Das Kind aus der Konservenbüchse" von Christine Nöstlinger im Wiener Renaissancetheater, Neubaugasse 36, 1070 Wien. Fassung: Britta Kampert und Yüksel Yolcu. Regie: Yüksel Yolcu. Mit Stefan Rosenthal, Shirina Granmayeh, Ursula Anna Baumgartner, Valentin Späth u.a. Termine bis 24. Juni. )

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Materialien

Unsere theaterpädagogischen Materialien zu »Konrad oder Das Kind aus der Konservenbüchse« bieten Ihnen Informationen, Fragebögen, Spiele und Szenenvorschläge! So können Sie die besuchte Aufführung mit Ihrem Kind oder Ihrer Klasse auf fantasievolle Weise vor- und nachbereiten.

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