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2004/2005

Olympiade der Tiere 6 +

Verschleyerte Tiergeschichten aus fünf Kontinenten
von und mit Erich Schleyer


Gastspiel

Stückinfo

Ort: Renaissancetheater, Neubaugasse 36, 1070 Wien
Zeitraum: 12. Januar 2005 - 01. Februar 2005
Premiere: 12. Januar 2005
Regie: Erich Schleyer

»Der Starke hat immer Recht.
Das werden wir sogleich sehen.«

Jean de la Fontaine. Der Wolf und das Lamm

Der berühmte Dichter Jean de la Fontaine wusste es bereits: Vom Verhalten der Tiere können wir Menschen einiges über uns selbst erfahren. Deshalb schrieb er für uns Fabeln.

Wenn nun ein so namhafter Erzähler wie Erich Schleyer viele Geschichten über tierische Schwächen und Stärken zusammenträgt, dann steht einem – buchstäblich – fabelhaften Nachmittag nichts mehr im Wege!

Gemeinsam mit seinen vier Musikern lädt er zu einer Reise durch fünf Kontinente. Im Gepäck hat er viele neue, unbekannte Geschichten über exotische und heimische Tiere, die alle vier Jahre am höchsten Berg der Welt zusammentreffen, um ihre Olympiade zu veranstalten. – Ein großes Fest, bei dem jeder so sein darf, wie er will.

Und wie beispielsweise ein chinesischer Fuchs auf Grund eines Missgeschicks dazu kam, ein ganzes Reich zu regieren und wie er seine Macht wieder verlor, ebenso wie eine Beutelratte aus Südamerika ihre Feinde überlistete, das alles und vieles mehr bringt der Schauspieler und Entertainer in seiner Show auf amüsant-humorvolle Weise seinem jungen Publikum nahe.

Besetzung

Darsteller Erich Schleyer
Herr Paul Josef J. Borbely
Piano Adrian Manz
Keyboard Günther Radelmacher / Walter Chmela
Saxophon Karl Takats
Percussion Peter Rosmanith
Bühnenbild und Lichtgestaltung Michael Zerz, Erich Schleyer
Inspizienz Sebastian Hellinger

Kritiken

Kronen Zeitung – 14.01.2005

Olympiade der Tiere

Thomas Birkmeir, Chef des Theaters der Jugend, hatte die Königsidee, den von TV-Kindersendungen erprobten Erich Schleyer, den unvergessenen Frank'n Furter der »Rocky Horror Show« in Hans Gratzers Schauspielhaus, zu einer One-man-Tiershow für seine kleinsten Besucher ins Renaissancetheater einzuladen.

Nur mit einem zotteligen großen Hund (den Josef J. Borbely aufopfernd spielt) und vier exzellenten Musikern (Adrian Manz, Piano, Günther Radelmacher, Keyboard, Karl Takats, Saxophon und Peter Rosmanith, Percussion) gestaltet Schleyer eine mitreißende »Olympiade der Tiere«.

Zwei Stunden lang folgen ihm die Kinder bei Tiergeschichten aus fünf Kontinenten. Bunte Zaubermäntel, ein alter Luftballon, einige Stofftiere und einige markante Videos die er selbst in Ecuador, Ghana und Ostasien aufgenommen hat, unterstützen ihn bei seinen Erzählungen von glücklichen Schweinen, spuckenden Lamas, milchgebenden Vögeln, von Spinnen und Schlangen, den Lieblingstieren der armen Kinder in Afrika.

Mit seinen farbigen Erzählungen, ein paar einfachen Liedern gewinnt er die Herzen der Kinder im Handumdrehen: Sie singen gleich mit, formieren sich wie selbstverständlich zu Chören mit diversen Tierlauten und werden von Schleyer zum Mitleiden für aussterbende Tierarten, für tierfeindliche Hühnerbatterien und unnatürliche Stallhaltung verführt. Auch Belehrendes kann Spaß machen.

Erich Schleyer beweist in knappen abwechslungsreichen zwei Stunden, die voll sind mit »verschleyerten« Tiergeschichten, seine suggestive Kraft: Er ist einfach ein idealer Märchenerzähler unserer Zeit. Und die Kinder sind ein, weiß Gott, dankbares Publikum – und gleichzeitig die besten Mitspieler, die der Hexenmeister Schleyer sich wünschen kann.

H.M.


Wiener Zeitung – 14.01.2005

Animalische Komödiantik mit menschlicher Poesie

Tiere als unsere Weggefährten, unsere Freunde, Tiere, die wir retten sollen, so sie in Gefahr sind und die – bei gegebener Gelegenheit – uns retten. Erich Schleyer erzählt im Renaissancetheater Tiergeschichten aus fünf Kontinenten.

Der Saal ist dunkel, auf der Bühne ist eine Filmleinwand zu sehen. Aus dem Hintergrund kommt eine Männerstimme. Bilder erscheinen auf der Leinwand und der Mann erzählt. Was soll das? Sind wir nicht eigentlich ins Theater gegangen? Und jetzt das? Abwarten. Der Mann betritt die Bühne, bekleidet mit einem bunten, wallenden Mantel. Die Leinwand verschwindet. Und bald erscheint auch Herr Paul, ein riesiger, spaßiger Hund (quirlig und witzig Josef J. Borbely). Das Spiel beginnt.
Erich Schleyer ist Schauspieler, Entertainer, Geschichtenerzähler und Reisender. Er besucht die entferntesten Länder und sammelt dort Märchen und Sagen. Und dreht auch kleine Filme. Auch Musik bringt er mit. Und aus all dem werden dann wunderschöne Programme für Kinder. Mit einem solchen, genannt »Olympiade der Tiere« gastiert er jetzt im Theater der Jugend, unterstützt von vier einfühlsamen Musikern.

Schleyer ist ein Erzkomödiant und ein Poet dazu. Mit seiner ungeheueren Bühnenpräsenz nimmt er die Menschen im Zuschauerraum, die großen, wie die kleinen, gefangen.

Was stört's, dass das Titelthema, die Olympiade, irgendwann unterwegs verloren geht. Am ehesten stört noch, dass das Ganze mit zwei Stunden ein bisschen zu lang ist. Doch fesselnd ist alles dennoch, nicht zuletzt lustig, lehrreich und berührend. Und das ist wohl die Hauptsache.

Lona Chernel


Bilder